· 

Über den Wolken

Über Stock und Stein (und Schnee)
Über Stock und Stein (und Schnee)

Nach einem weiteren Tag im Flugzeug hatte ich es endlich nach Ontario geschafft. Hier hatte ich zwei Nächte Aufenthalt und noch einiges an Besorgungen zu erledigen. Zwischen so Kleinigkeiten wie Milchpulver und zwei Wasserflaschen stand auch Gas für den Campingkocher auf der Liste... Wie sich herausgestellt ist das aber schwierig in so einer Stadt zu bekommen. Am 29 April ging es mit einigen Verzögerung dann endlich los. Am Morgen hatte ich noch einen kleinen zwischen Stop bei Rei ( der Outdoorstore überhaupt... Ich brauchte ja immernoch mein Gas) Mit einem Uber ging es dann zum El Cajon Pass und somit endlich wieder auf den PCT. 

Um das dort liegenden MC Donalds tummelten sich viele Hiker (es war zudem auch genau Mittagszeit) Ich machte mich gleich auf den Weg, die Strecke kannte ich ja noch. Als ich losgelaufen bin hatte ich immer noch eine Jacke an da es wirklich stürmisch war, die Jacke musste ich nach nicht mal 2 km ausziehen. Trotz des Sturms war es unglaublich warm. Obwohl ich das Gebiet schon kannte war ich trotzdem wieder total begeistert von dem Ausblick. Glücklicherweise hat diesmal mein Knie gehalten und so kam ich knappe 3 Stunden und 9km Später an einem Wasser Cache an. Kurzzeitig war ich am überlegen ob ich doch noch versuchen sollte die 6 Meilen entfernte nächste Campsite zu erreichen aber zum Glück hab ich mir das nicht angetan. Im Laufe des Nachmittags erreichten immer mehr Hiker den Cache und blieben da. Wir alle versuchten möglichst Windgeschützte stellen für die Zelte zu finden, das führte dazu das wir dicht nebeneinander gezeltet haben. Ich war glücklich das ich nicht alleine zelten müsste und auch der Abend war in Gesellschaft viel lustiger.

 

30.4 Vollgepackt mit Wasser (die nächsten 20 Meilen gab es keine Möglichkeit Wasser zu bekommen) ging es gegen 8Uhr morgens los. Nun kannte ich den Weg nicht mehr und alles ist neu für mich trotzdem war mir bewusst das es die nächsten 2 Tage im Prinzip nur Berg auf geht und zwar so richtig!!! Gott sei Dank war es immer noch recht windig und am morgen auch noch etwas kühl. Unterwegs begegnete ich Tashina und zwei andere Mädels (wären die nicht doch noch etwas zu schnell für mich wäre das bestimmt neine neue Trail Familly geworden) die Stimmung zwischen uns hat einfach sofort gepasst. Einige Stunden später haben wir uns beim "Mittagessen" wieder getroffen und Nummern ausgetauscht, in der Hoffnung das wir uns vlt in Wrightwood wieder sehen. Mit knapp 1600 positiven Höhenmetern war der Tag nichr unbedingt die beste Entscheidung um wieder mit dem PCT loszulegen. Kurz vor meinem geplanten Tagesziel habe ich einen sehr netten Motorrad fahren getroffen (Criss) er hatte noch nie was vom PCT gehört und hat sich sehr gewundert als er mich mitten im nirgendwo gesehen hat. Zu meiner Freude hat er mir ein halben Liter Wasser gegeben. Gezeltet würde mit einem Deutschen als Zelt Nachbarn und einem Amerikanischen Paar (die hatten aber kein Interesse an Kontakt mit anderen) direkt in den Wolken.

 

1.5. Meine Mai Wanderung hatte es in sich!

Ich bin schon wach geworden und hab mich nicht so gut gefühlt. Ich gebe der Höhe die Schuld dafür.  Die ersten 6 km waren die Hölle. Mir war schwindelig und ich hatte das Gefühl jeden Moment Kotzen zu müssen außerdem musste ich alle paar Meter stehen bleiben um Luft zu holen.Es war heiß und ich hatte bis dahin auch niemand anderen gesehen. Der Kampf Kopf gegen Körper hat begonnen. Ziemlich schnell hatte ich einen beängstigend niedrigen Wasserstand erreichen (500ml für 10 km). Erneut hatte ich Glück nach 9 km Wanderung hatte ich nicht nur die Kuppe des Berges erreicht sondern auch erneut jemand getroffen der mir etwas Wasser abgegeben hat. Diesmal war es ein Hiker der aber Berge ab gehen wollte. Die Stimmung stieg und da der Trail inzwischen schon fast Flach war kam ich auch besser vorran. Was mich immer viel Zeit und Überwindung kostete waren die nun spontan auftretenden Schnee Felder. Komischerweise sind die immer an super steilen Abhängen zu finden. Mit dem Gedanken wenn du jetzt ins rutschen kommst war es das habe ich mich jedesmal voll konzentriert im Schnecken Tempo über sie Schnee Felder gearbeitet. 3 km später erreichte ich die Kreuzung an der ein Weg nach Wrightwood abzweigt. Die meisten Hiker wandern 6 Meilen weiter um an einer Straße per Anhalter in die Stadt zu kommen. Ich hingegen habe mich für den 2,7 Meilen Nebenweg entscheiden (obwohl alle meisten er ist sooooo steil und vereist)... Nur 1 einziges Schnee Feld das weniger anspruchsvolle war als die die ich davor überqueren musste!!! Unterwegs habe ich einen Münchner Day Hiker mit seiner Frau getroffen, inzwischen lebt er hier. 

Nachdem ich geduscht und versucht habe meine Füße zu verarzten habe ich mich den Mädels von Tag davor im Yodeler verabredet. Im Laufe des Abends kamen immer mehr Hiker an den Tisch und wir hatten eine sehr schönen lustigen Abend verbracht. Das war das Gefühl was ich so lange vermisst habe.

Heute machen wir alle einen Tag Pause (meine Füße danken es mir) 

Da ich gestern so Probleme mit der Höhe habe überlege ich die nächsten 28 km Wanderweg zu überspringen und damit auch Mt. Baden Powel (3000M ü.n.N)

 

ERKLÄRUNG :

- Wasser Cache von Trail Angel bereitgestellte Wasserflaschen an Stellen wo es sonst keins gibt

- Campsite (Cs) kein Campingplatz aber eine Stelle wo definitiv genug Platz für ein Zelt ist

- Hiker Wanderer

- Day Hiker Leute sie nur eine Tageswanderung machen

Kommentar schreiben

Kommentare: 0