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Wir leben noch!?

Tag 1-4


Wie es so kommen musste war am Morgen des Starts kein verantwortlicher Mensch im Hotel. Das zugehörige Restaurant öffnete unter der Woche erst um 11. So lange wollten wir natürlich nicht warten um endlich los zufahren. Ich habe der Putzfrau unseren Zimmerschlüssel gegeben und ihr noch einmal mitgeteilt das UPS unsere Koffer abholt. Nach den obligatorischen Start Fotos ging es dann endlich los!!! Nach 5km kam die erste Steigung der Tour. Mit so einem vollgepackten Rad ist das doch etwas anstrengender als erwartet! Erstaunlicherweise erreichten wir gegen 13:00 Uhr schon unser Tagesziel (Sedro Wooley) Dort bei der Post angekommen mussten wir feststellen das die Eintrittskarten für die Nationalparks noch nicht angekommen war. Kurze Zeit später erreichte mich auch eine Mail von der Radversendungs Firma die besagte dass man sich nicht sicher ist ob unsere Räder abgeholt wurden.


Später Start für Tag2. Da die Post erst um 9 öffnet entschlossen wir uns noch zu Frühstücken. Wir haben dafür zielsicher den womöglich einzigen Öko Laden in ganz Washington ausgesucht. Ratschläge und eine Karte der Region gab es kostenlos von 2 Einheimischen dazu. Zum Glück war inzwischen auch die Nationalparkkarte bei der Post eingetroffen und eine weitere Mail bestätigte dass unsere Radkoffer abgeholt wurden. 

Unterwegs trafen wir ein holländisches Ehepaar die in Boston gestartet waren und jetzt am Ende ihrer Tour angekommen waren. ( schon nich andere verrückte zu treffen) Abends erfreuten wir uns über einen Campingplatz direkt am Fluss mit schöner Aussicht (und der Papa über SPITZENKLASSE Bier aus der naheliegenden Kneipe)

Nach unruhiger Nacht ging es um 8:30 wieder aufs Rad. Die ersten 40km waren Flach und Sonnig. Ab Newhalem fanden wir uns dann zwischen wunderschönen Bergen wieder. Die letzten 20 km gaben uns schon mal einen Vorgeschmack auf den nächsten Tag. Nicht nur die Aussicht wurde besser sondern die Steigungen auch anspruchsvoller. Der Campingplatz mitten im North Cascade Nationalpark war an einem Stausee gelegen und sehr einfach gehalten. Die erste Nacht im Bären Gebiet war erstaunlich ruhig und dunkel. Auf dem nächtlichen Klo Gang war ich überrascht wie viele Stern tatsächlich am Himmel zusehen sind.


Der gefürchtete  vierte Tag war gekommen. Vom Start aus (390 m ü.n.N) ging es gleich bergauf. 2 weitere verrückte Radfahrer die wir schon von der letzten Nacht kannte liefen uns den ganzen Tag wieder über den Weg ( mit liefen meine ich natürlich fahren). Wir schlichen uns mit 7-8 km/h den Berg hinauf und wurden jedesmal traurig wenn es mal kurz bergab ging (alles was man runter fährt muss man auch wieder hoch!) Die Aussicht war im wahrsten Sinne des Wortes ATEMBERAUBENDE. Der erste Pass (Rainy Pass) lag bei 1500 m ü.n.N. Alle paar Meter mussten wir anhalten um zu atmen und um sich zu "erholen" ( die Beine waren im Prinzip ab km 2 schon am Ende ihrer Kräfte). Die Getränke wurden knapp und wie es kommen musste gab es am Pass kein Wasser aber zu unserem Glück ein netten Menschen der uns eine Flasche eiskaltes 7up gab. KÖSTLICH!!! Der zweite Pass und damit auch der höchste Punkt der Etappe lag eigentlich nur 160m Höher... Leider ging es davor nochmal 150 Höhenmetern bergab. Am Washington Pass völlig entkräftet angekommen brüllte uns eine Autofahrer  zu das wir Helden wären ( ich denke das sagt alles)
Wir entscheiden uns weitere 25km an die eigentliche Etappe zu hänge (ab da ging es nur noch bergab) und auch den Ruhetag vorzuverlegen. Kurzzeitig sah es so aus als müsste ich dem Papa beim Abendessen füttern ( seine Hände und eigentlich der Rest von ihm waren am krampfen)

Jetzt sitzen wir in Mazama im Hotel und erholen uns. Es war zwar anstrengend aber diese Ausblicke sind es einfach wert. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus.

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