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Zebras und Giraffen

Nach dem Ruhetag machten wir uns zu 5. Etappe auf (da wir an Tag 4 schon ein Stück dieser Etappe mitgefahren haben wurde es eine kurz Etappe) Von Washington hatte ich eigentlich grüne Wälder und schlechts Wetter erwartet... Ganz klar FALSCH GEDACHT. Die Landschaft erinnert mich im Moment eher an Süd Kalifornien. So passte es auch das Winthrop eher aussah wie eine Stadt in einem Western Film. Im nächsten Ort hielten wir an einem Imbiss Wagen an um etwas zu trinken und kamen mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch. Das Tagesziel erreichten wir gegen 13 Uhr. Leider war dieser Ort eher wie ausgestorben. Der Generell Store stand zu Verkauf, die Duschen so schmutzig das wir drauf verzichten konnten, keine Menschen Seele auf dem "Campingplatz"  ( Es standen dort nur sehr alte runter gekommene Wohnwagen) und der Highway verlief quasi durch unser Zelt. Leider fahren selbst am arsch der Welt nachts Autos, so schreckte man nachts immer wieder auf weil man dachte dass man gleich überfahren wird.


Früher Start am nächsten Tag. Das Ziel war Lake Chelan. Wo genau wir dort einen Platz zum schlafen bekommen war noch nicht klar.  Aufgrund eines Feiertages gab es ein verlängertes Wochenende. Auch auf der Straße spürten wir das! Ein Wohnwagen am anderen rauschte an uns vorbei.

Die Sonne brannte deshalb entscheiden wir uns in Pateros eine  Getränke und Frühstücks Pause einzulegen. Den ganzen Tag ging es am Fluss entlang bis dann ca.10 km vor Ziel, in der Mittagshitze die Bergwertung auf uns wartete. In Chelan angekommen erfuhren wir das der Campingplatz schon voll ist und eigentlich auch keine Zimmer mehr zur Verfügung stehen ( Wir haben schon vorab versucht etwas zu buchen aber auch schon Wochen vorher war alles ausgebucht) Da die nächsten Städte zu weit weg waren um weiter zufahren versuchten wir ganz altmodisch ein Zimmer zu finden...Wir fuhren Hotel für Hotel ab und fragten ob es noch ein Zimmer gibt. Tatsächlich haben wir das  wahrscheinlich letzte und auch überteuerste Hotelzimmer in Chelan gefunden. Gut das   ein Restaurant mit lecker Essen gleich  gegenüber lag ! 


Mit dem Heimreise Verkehr  machten auch wir uns wieder auf. Die Tour folgte dem Columbia River bis nach Wenatchee (unser Tagesziel) auf der einen Seite der Straße waren große, sandig, steinige Berge und auf der anderen Seite der Straße der Fluß mit grünen Pflanzen. Der Campingplatz in Wenatchee war gut gepflegt und ziemlich groß. Papa war an diesem Abend einfach begeistert von seinem Mexikanischen Essen. (Bilder unten)


Zum Frühstück gab es Haferflocken und Kakao. Leider entscheiden wir uns gegen den Highway und für eine kleinere Nebenstraße...  Diese war nach wenigen Kilometern nur noch ein sandiger Feldweg ( aus Fehlern lernt man ja... Sowas machen wir nicht nochmal) Um wieder zurück zum Highway zu gelangen mussten wir noch an einem Bahnübergang warten bis die Kilometer langen Güterzüge mit ihren rangier Manöver fertig waren. Nun ging es weiter auf dem Highway 2 ( der nach Seattle führt) und dem Hwy97. Man muss schon sagen die  großen Straßen sind gut zu befahren. Breite Seitenstreifen und selbst die Autofahrer versuchen ausreichend Abstand zu uns zuhalten (zumindest die meisten). So erreichten wir erneut sehr früh (12:30 Uhr) unser Ziel, auch diese lag eigentlich mitten im nirgendwo aber diesmal gabe es ein Kaffee gegenüber vom Campingplatz. Dort gab es Abendessen und Frühstück ( und ein neues Top für mich) 


Neuer Tag neuer Berg. Die ersten 25km ging es bergauf zum Blewett Pass. Auf den letzten Kilometern ging es dann durch eine Baustelle. Erst fuhren wir an den stehenden Autos vorbei und die letzten Meter im selben Tempo wie die Autos den Hang hinauf ( ja ok ich gebe zu die Autos waren einfach langsam unterwegs 😁) Der erhoffte Ausblick ergab sich nicht aber dafür fahren wir durch grüne Wälder (also so wie ich es mir vorgestellt hatte) Erneut ein Gebäude mitten im nirgendwo... Diesmal das Liberty Café in dem es zum Mittagessen Fish and Chips gab. Ab Kilometer 50 veränderte sich die Landschaft so sehr das ich eigentlich jeden Moment mit Giraffen und Zebras gerechnet habe. Passend zu der glühenden Hitze sahen wir auch die ersten Rauchschwaden am Horizont. Mit der Hoffnung nachts nicht in Flammen aufzugehen legten wir uns neben der Bahnstreck und zwei großen Highways zum schlafen. 


Tag 10 (ca.55 km durch den Yakima River, bergab Richtung Ruhetag und Hotelzimmer) 

Ja es könnte so einfach sein... Wars aber nicht! Wir entscheiden etwas später losfahren zu wollen und das Zelt in der Sonne noch etwas trocknen zu lassen.  Gegen 9 ware die Räder bepackt und es hätte losgehen können. Leider war mein Hinterrad komplett luftleer!  Also alles vom Rad runter, Schlauch raus und neuen rein ( wir dachte wir flicken den alten Schlauch am Abend im Hotel) Gegen 10 ging es dann etwas später als geplant los. Aus Ellensburg raus und in den Yakima Canyon rein. Über einen kleinen Hügel drüber und zack ...  Papas Hinterrad verlor Luft!  Keine 15km gefahren, es ging auf mittags zu,  da standen wir flicken nun doch meinen alten Schlauch und den Schlauch aus Papas Rad gleich mit. Gott sei Dank der Flicken hält und gegen 12 ging es dann endlich weiter. Der Ausblick entschädigt uns!  Links und rechts hohe Berge und der Yakima River mitten drin. Einige Angler, Enten und Rehe erfreuten sich mit uns an dem saftigen grün rund um den Fluss. Gegen 15 Uhr erreichten wir unser Hotel in einem Vorort von Yakima. Dank dem Gegenwind und der Sonne waren wir doch ziemlich KO und mit einer Salz-Staubschicht überzogen.


Am heutigen Ruhetag läuft auch einfach nichts wie geplant. Am Morgen bemerkte der Papa das auch mein Vorderrad inzwischen luftleer ist (also wieder Reifen Flicken und hoffen das alles hält) und auch das erhofft Päckchen mit dem Bärenkanister und dem guten Mountain House Essen ist nicht bei der Post eingetroffen. Da die Post morgen zu hat müssen wir wohl die nächsten 5 Tage erstmal ohne Bärenkanister los (noch sind wir nicht verpflichtet einen dabei zu haben)

Jetzt heißt es Kraft sammeln für die nächsten 5 wirklich schweren Tage. 


Gefahrene Etappen:10

Gefahren Kilometer: 668

Platte Reifen: 3

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Sonntag, 08 September 2019 20:09)

    Hallo meine Lieben�
    Hab alles gelesen, ihr habts nicht leicht mit den Rädern und den Übernachtungen. Aber ihr habts ja drauf. Wünsch euch noch viel Spaß und habt eine gute Zeit. Hoffentlich auch bald einen Fahrrad laden und den Bärenkanister. Viel Kraft für die nächsten Tage. Kuss an euch beide