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Geburtstag und Schweinshaxe

Auf dem Seitenstreifen des Intestate Highway 84 liefen die ersten Kilometer in Oregon ziemlich gut. In Hood River gab es eine kleine Getränke Pause und einen  Plausch mit dort Ortsansässigen. Auf den kleineren Highway abgebogen ging es dann auch gleich wieder wie gewohnt bergauf. Das Wetter war besser als erwartet und wir konnten das erstmal einen Blick auf Mt. Hood erhaschen. Als wir uns umdrehten sahen wir auch Mt. Adams ( zwischen Mt.Adams und Mt St Helens sind wir entlang gefahren konnten aufgrund der Wolken keinen von beiden sehen). Da es inzwischen doch recht früh dunkel wird verkrochen wir uns gegen 7 ins Zelt. Da mein Wetterbericht für den nächsten Morgen ab 8 Uhr Regen meldet und wir das Zelt gerne wieder trocken einpacken wollten, war es doch ok früh einzuschlafen um morgens früher los zukommen.

Gesagt getan! Um 8 Uhr am nächsten Morgen saßen wir wieder auf den Fahrrädern. Für die nächsten zwei Stunden blieb es auch noch trocken, abgesehen vom mühevoll produzierten Schweiß natürlich 😅
Der vermeintlich einfache und kurzeTag (47km) entwickelte sich zum bisher schlimmsten Tag, das ist zumindest meine Meinung. 40 km Bergauf, Regen, Sturm und je höher wir kamen desto kälter wurde es. Der Regen war zwar nicht so stark wie die letzten male aber in Kombination mit dem GEGENWIND blieb keine Stelle trocken... oder warm! Da die Muskeln eiskalt waren fühlte sich der Berg auch schlimmer an als er eigentlich war. Noch schlimmer wurde die ganze Sache als es bergab ging. Meine Beine waren vor Kälte Feuer rot, die Finger weiß und eiskalt (Papas kleiner Finger färbte sich schon langsam bläulich) und auch jegliches Gefühl in den Händen ging dabei verloren. Das einzig gute daran war das meine Beine so kalt waren das ich meine Knieschmerzen nicht mehr fühlen konnte. Schlotternd und klitsch nass erreichten wir gegen Mittag das Hotel in Government Camp am Fuße des Mt Hoods. (Beim unterschreiben hab ich die Rechnung vollgetropft) Das Hotelpersonal war trotzdem sehr freundlich und gab uns noch extra Handtücher für uns und unsere Fahrräder mit.  Auf dem Zimmer angekommen versuchten wir mit allen Mitteln wieder Körpertemperatur zu erreichen und nach langen warmen duschen, Kakao und Kaffee ging es dann ins benachbarte Restaurant. Selbst gemachtes Bier und Schweinshaxe stand auf der Karte! Papas Abend war gerettet. Und auch ich hatte meinen Spaß als wir feststellten das Feathers (Hikerin die ich in Wrightwood kennengelernt hatte) im selben Hotel ist.
Da weiterhin schlechtes Wetter (und auf Papas Wetter App auch Schnee)  gemeldet war haben wir uns entschlossen ein Stück der Tour zu überspringen. Im Laufe des Tages mussten wir jedoch feststellen das es nicht einfach ist aus Government Camp wieder raus zukommen (wenn man kein Auto hat oder nicht mit dem Rad fahren will). Der Bus der nach Bend fährt nimmt uns nicht mit da die Räder nur Transportiert werden wenn sie in Radkoffern verstaut sind ( so einen unfreundlichen und unflexibelen Kundenservice wie bei Breeze hab ich lang nicht gesehen). Trail Angels die uns und unsere Fahrräder zumindest in die Richtung von Bend bringen konnen gab es auch nicht und ein Uber war in Government Camp ebenfalls nicht zu finden.
Wir brauchten also einen weiteren Tag im Hotel um eine Lösung für unser Problem zu finden.

Im " Nachbar Ort " fanden wir eine Autovermietung und zu unserem Glück fuhr der Mt. Hood Express mehrfach Täglich dorthin. Also sind wir mit dem Bus nach Sandy um das Auto abzuholen. Dort angekommen sagte man uns das der von mir reservierte Pick-up kaputt ist und wir nur einen "normalen" SUV bekommen können. (Blieb ja nichts anderes übrig als das Auto zu nehmen und zu hoffen das wie die Räder + Gepäck da rein bekommen). Mit dem Auto ging es dann wieder zurück nach Government Camp um unsere Räder und Gepäck einzuladen und von dort aus ging es ca.160 Meilen bis nach Bend. Dort am Hotel angekommen wurden die Räder wieder zusammengesetzt und das Gepäck aufs Zimmer gebracht.
Inzwischen war es schon 14 Uhr und so entschied ich das wir jetzt erstmal zum Geburtstags Mittagessen gehen! Wirklich viel Zeit hatten wir nicht da das Auto in Redmond abgegeben werden musste ( wieder 19 Meilen zurück nach Norden). Um von Redmond wieder zurück zum Hotel zukommen besorgten wir uns dann ein Uber. Der Geburtstag wurde dann mit Dosen Bier, Dr. Pepper und knapper Sachen aus dem  Bärenkanister gefeiert.
Ja ihr habt richtig gelesen! Der Bärenkanister ist tatsächlich angekommen und mit ihm ein weiteres Päckchen voller knapper Sachen!!!
Vielen Dank Cheryl für das verschicken.
Und wie es der Zufall will gibt es gleich um die Ecke vom Hotel ein REI Outdoorstore...Da wir ja nichts brauchen und auch nichts Kaufen wollen gab es lediglich eine lange Hose für mich, eine Zecken Karte (die haben wir nämlich daheim vergessen),  Pacific Crest Trail Anstecker, neue Neon grüne Pedalen für Helmut und noch einen kleinen Kanister Gas für den Camping Kocher.

Wir machen uns nun auf den letzten Abschnitt durch Oregon und hoffen auf besser Wetter.

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Samstag, 21 September 2019 03:33)

    Hallo meine Lieben!
    Bei mir zu Hause ist es 3:15 Uhr ich kann aber nicht schlafen und sitz in meinem Sessel und schaue mal in deinen Block.
    Bin froh das ihr wieder wohl auf seid. Die hohen Berge rauf und runter, der Regen und die Kälte verkraftet ihr schon. Ist zwar eine andere Hausnummer als unsere normalen Urlaubsturen,aber ihr heißt ja Badouin und seid keine Weicheier��. Und nun wünsch ich euch eine gute Nacht und für morgen trockenes Wetter mit Rückenwind. �️�️�